Echokardiographie | Herzultraschall | Kardiologie | ambulant | Weimar
Praxis Dr. med. Richard
Kardiologie bei Weimar
Echokardiographie (Herzultraschall)
- Bestimmung der Cholesterinwerte (Lipidprofil)
- Elektrokardiogramm (EKG)
- Langzeit-EKG (24 Std. oder 72 Std.)
- Belastungs-EKG (während stufenweiser Fahrradergometerbelastung)
- Puls und Blutdruckmessung
- Langzeit-Blutdruckmessung (24 Std.)
- Ultraschall-Untersuchungen (in Ruhe im Liegen)
- Herz (transthorakale Echokardiografie [TTE])
- Systematische Bewertung des Gesamtrisikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Bestimmung der aktuellen körperlichen Leistungsfähigkeit (Fitness)
- Trainingsplan für individuell angepasste körperliche Aktivität/Sport
- Beratung im Bereich Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation
Siehe auch: Herzstiftung
Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Einschätzung des kardiovaskulären Risikos (SCORE-System)
Die Abschätzung des 10-Jahres-Risikos für (tödliche und nichttödliche) kardiovaskuläre Ereignisse der Bevölkerung gemäß SCORE2 basiert auf folgenden Risikofaktoren.
- Alter
- Geschlecht
- Raucher:in/Nichtraucher:in
- Systolischer Blutdruck (ideal: ≤ 120 mmHg4)
- Gesamtcholesterin (ideal: ≤ 155 mg/dl bzw. ≤ 4mmol/l4)
- HDL-Cholesterin
Hohes oder sehr hohes kardiovaskuläres Risiko
Allgemein wird bei Hochrisikopatient:innen zwischen Patient:innen mit hohem und sehr hohem kardiovaskulärem Risiko differenziert.
- Bei gesichertem Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2, Vorliegen einer chronischen Nierenerkrankung, familiären Hypercholesterinämie oder bei prominenten Risikofaktoren, gehören diese Patienten automatisch zur Kategorie „hohes oder sehr hohes kardiovaskuläres Risiko“.
- Die Unterscheidung zwischen hohem und sehr hohem Risiko basiert auf der Schwere des Diabetes und der Nierenerkrankung bzw. auf zusätzlich vorhandenen Risikofaktoren.
Patient:innen mit klinisch oder in bildgebenden Untersuchungen nachgewiesener atherosklerotischen Erkrankung haben definitionsgemäß immer ein sehr hohes kardiovaskuläres Risiko.
Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Das SCORE-System ist anwendbar
bei asymptomatischen Erwachsenen im Alter über 40 Jahre sofern keine gesicherten atherosklerotischen kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus, chronische Nierenerkrankungen oder sehr hohe individuelle Risikofaktoren vorliegen. - Konversion SCORE zu SCORE
Gemäß der europäischen Leitlinie zum Management der Dyslipidämie (2019) ist das nach SCORE ermittelte Risiko tödlicher Ereignisse bei Männern mit 3 und bei Frauen mit 4 zu multiplizieren, um das Risiko von tödlichen und nichttödlichen Ereignissen nach dem aktualisierten SCORE2 zu erhalten. - SCORE2-OP – ältere Patient:innen ≥ 70 Jahre
Für Patient:innen im Alter von 70 Jahren oder älter ist zudem im Jahr 2021 von der ESC ein Prädiktionsmodell zur Abschätzung des 5- und 10-Jahres-Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse speziell für ältere Patient:innen veröffentlicht worden.
Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bestimmte Tests können wichtige Erkenntnisse zu Ihrer Erkrankung liefern:
Bluttests
Mit dieser Art von Tests werden Ihre Nieren und Ihre Schilddrüse untersucht und Ihr Cholesterinspiegel gemessen. Außerdem wird festgestellt, ob Sie eine Anämie haben. Diese tritt auf, wenn sich nicht genügend gesunde rote Blutkörperchen im Blut befinden.
BNP-Bluttest (BNP = B-Typ natriuretisches Peptid)
Dies ist ein spezifischer Bluttest, mit dem das B-Typ natriuretische Peptid gemessen wird. BNP ist eine Substanz, die aus dem Herzen freigesetzt wird, wenn sich eine Herzinsuffizienz entwickelt. Die Menge dieser Substanz kann deshalb bei Menschen mit Herzinsuffizienz erhöht sein. Mit diesem Test kann beispielsweise herausgefunden werden, ob Atemnot durch eine Herzinsuffizienz verursacht wird.
Röntgenaufnahme des Brustkorbes
Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes zeigt die Größe Ihres Herzens. Außerdem kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin dabei feststellen, ob sich um Ihr Herz oder Ihre Lunge herum Flüssigkeit angesammelt hat.
Echokardiogramm
Diese oft auch nur als „Echo“ bezeichnete Untersuchung zeigt die Bewegung Ihres Herzens. Während der Untersuchung fährt der Arzt oder die Ärztin mit einer Ultraschallsonde über Ihren Brustkorb. Die Ultraschallwellen ermöglichen es, Bilder von Ihren Herzklappen und Ihren Herzkammern aufzunehmen. Anhand dieser Bilder kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin erkennen, wie gut Ihr Herz pumpt.
Elektrokardiogramm (EKG)
Ein EKG zeichnet die elektrische Aktivität Ihres Herzens auf. Dabei befestigt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Elektroden auf Ihrer Haut. Mit dieser Untersuchung kann festgestellt werden, ob Sie Herzrhythmusstörungen oder andere Schäden am Herzen haben, die zu einer Herzinsuffizienz führen können.
Langzeit-EKG
Mit einem Langzeit-EKG kann der Arzt oder die Ärztin Ihren Herzschlag über einen längeren Zeitraum beurteilen, während Sie normalen Alltagsaktivitäten nachgehen. Dabei zeigt sich beispielsweise, ob Sie einen langsamen, schnellen oder unregelmäßigen Herzschlag haben. Das Langzeit-EKG wird mit einem kleinen batteriebetriebenen Gerät aufgenommen, das Sie für 24 Stunden oder auch länger tragen können.
Warum Patient:innen mit hohem oder sehr hohem Risiko frühzeitig identifiziert werden müssen:
- Patient:innen mit hohem oder sehr hohem Risiko sind durch kardiovaskuläre Ereignisse (Myokardinfarkt, Apoplex, peripherer Gefäßverschluss, etc.) besonders gefährdet.
- Es ist auf eine intensive Reduktion des kardiovaskulären Risikos zu achten, womit das Risiko eines Ereignisses signifikant gesenkt werden kann.
So gelten für diese Patienten z. B. strengere LDL-C-Zielwerte:
- Hohes Risiko:
Empfohlen wird ein LDL-Cholesterinspiegel < 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l) und eine zusätzliche Senkung des LDL-C um mindestens 50 %. - Sehr hohes kardiovaskuläres Risiko:
Angestrebt wird ein LDL-C-Zielwert < 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l), zusätzlich eine LDL-C-Reduktion um mindestens 50 %.
Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion oder HFrEF: Das Herz hat Schwierigkeiten, eine ausreichende Menge an Blut zu pumpen. Der Wert für die Ejektionsfraktion ist geringer als bei Gesunden. Das passiert, wenn der Herzmuskel zu schwach ist oder gedehnt wird.
Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion oder HFpEF: Der Herzmuskel ist zu steif und kann sich nicht mehr richtig entspannen. Der Wert für die Ejektionsfraktion liegt noch im normalen Bereich. Allerdings kann der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut gefüllt werden, sodass auch zu wenig Blut in den Körper gepumpt werden kann.
In Abhängigkeit von der Schwere der Symptome ordnen Ärzte und Ärztinnen die Herzinsuffizienz einer Klasse zu. Das am häufigsten verwendete System ist die Klassifizierung nach der New York Heart Association (NYHA). Bei dieser Klassifizierung werden die Patient*innen einer von vier Gruppen zugeteilt, je nachdem, wie stark sie bei körperlichen Aktivitäten eingeschränkt sind.
Klasse |
Symptome |
---|---|
I |
Keine Einschränkung der körperlichen Aktivität. Gewöhnliche körperliche Aktivität führt nicht zu übermäßiger Müdigkeit, Herzklopfen (das Herz fühlt sich an, als würde es rasen, flattern oder einen Schlag aussetzen) und/oder Atemnot. |
II |
Leichte Einschränkung der körperlichen Aktivität. Keine Einschränkungen im Ruhezustand. Gewöhnliche körperliche Aktivität führt zu Müdigkeit, Herzklopfen und/oder Atemnot. |
III |
Deutliche Einschränkung der körperlichen Aktivität. Keine Einschränkungen im Ruhezustand. Schon weniger als gewöhnliche Aktivität verursacht Müdigkeit, Herzklopfen und/oder Atemnot. |
IV |
Körperliche Aktivität ohne Beschwerden ist nicht möglich. Herzinsuffizienz-Symptome auch im Ruhezustand. Bei jeder körperlichen Aktivität nehmen die Symptome zu. |
Medikamente bei Herzinsuffizienz
Nach der Diagnose wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin den für Sie besten Behandlungsplan erstellen. Auch wenn Herzinsuffizienz lebenslang behandelt werden muss, lassen sich mit der richtigen Behandlung die Symptome lindern. Ihr Herz kann dadurch manchmal sogar wieder stärker werden. Das kann Ihnen dabei helfen, besser und länger zu leben.
Übersicht der am häufigsten bei Herzinsuffizienz verschriebenen Medikamente:
ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptorblocker
-
senken den Blutdruck und verringern so die Arbeit, die das Herz leisten muss
-
unterstützen die Heilung des Herzgewebes nach einem Herzinfarkt oder ähnlichen Belastungen
Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI)
-
verbessern den Blutfluss, erhöhen die Salzausscheidung und verringern die Belastung des Herzens
ARNI dürfen nicht gemeinsam mit Angiotensin-Rezeptorblockern oder ACE-Hemmern eingenommen werden.
Betablocker
-
verlangsamen den Herzschlag und verringern die Arbeitsbelastung des Herzens
-
senken den Blutdruck
Digoxin und Digitoxin
-
helfen dem Herzen, besser zu pumpen, unterstützen die Kontraktion des Herzmuskels und verlangsamen den Herzschlag. Eine Überwachung der Blutspiegel kann nötig sein, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Diuretika
-
helfen dem Körper, überschüssiges Salz und Wasser auszuscheiden
Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten (MRA)/Aldosteron-Antagonisten
-
helfen dem Körper, zusätzliches Salz und Wasser auszuscheiden, senken den Blutdruck und reduzieren die Belastung des Herzens
SGLT2-Hemmer
-
helfen den Nieren, zusätzliches Salz, Zucker und Wasser auszuscheiden und entlasten das Herz
Vasodilatatoren
-
senken den Blutdruck und die Arbeitsbelastung des Herzens durch eine Erweiterung der Blutgefäße
Kardiale Implantate und Operationen
Zusätzlich zu Änderungen des Lebensstilsund Medikamenten benötigen einige Patient*innen eine Operation oder den Einsatz eines unterstützenden Gerätes, das einen normalen Herzrhythmus sicherstellt.
Hier finden Sie eine Liste möglicher Geräte und Eingriffe:
Biventrikulärer Herzschrittmacher/biventrikulärer Defibrillator
Ist Ihr Herz stark vergrößert, erreicht der Rhythmus des Herzschlages nicht alle Muskelfasern des Herzens in der richtigen Reihenfolge. Dann kann es zu einer Herzrhythmusstörung kommen, die als Schenkelblock bezeichnet wird. Bei einem biventrikulären Herzschrittmacher werden beide Herzkammern über einen dünnen Draht an den Schrittmacher angeschlossen. Beide Herzkammern werden so gleichzeitig stimuliert, was zu einem gleichmäßigeren Blutfluss führt und die Auswurffraktion verbessern kann. Oft wird diese Art des Herzschrittmachers mit einem Defibrillator (ICD) kombiniert.
Implantierbarer Defibrillator (ICD: Implantable Cardioverter Defibrillator)
Ein Defibrillator ist ein batteriebetriebenes Gerät, das unter der Haut eingesetzt und mit dünnen Drähten an Ihr Herz angeschlossen wird. Wenn eine gefährliche Störung des Herzrhythmus auftritt, reagiert der Defibrillator mit einem elektrischen Impuls. Dieser verhindert einen Herzstillstand und stellt den normalen Herzschlag wieder her.
Linksventrikuläres Unterstützungssystem (LVAD: Left Ventricular Assist Device)
Aus der linken Herzkammer wird das Blut in den restlichen Körper gepumpt. Ein linksventrikuläres Unterstützungssystem ist ein batteriebetriebenes mechanisches Gerät, das wie eine Pumpe funktioniert und die Pumpleistung des linken Herzens unterstützt. Das System wird mithilfe einer Operation eingesetzt und ist über ein kleines Loch in Ihrem Bauch mit einer Batterie verbunden. LVAD-Geräte sind tragbar und können für Wochen oder sogar Monate eingesetzt werden.
Rechtsventrikuläres Unterstützungssystem (RVAD: Right Ventricular Assist Device)
Dieses System hilft dem Herzen, das Blut aus dem rechten Vorhof und der rechten Kammer in die Lungengefäße zu pumpen. Die Pumpe wird in der Nähe des Herzens eingesetzt und über ein kleines Loch im Bauch mit einer Batterie verbunden.
Herztransplantation
Bei einigen Menschen ist die Herzinsuffizienz so stark ausgeprägt, dass eine Operation oder Medikamente nicht ausreichen. Dann kann eine Herztransplantation nötig sein. Bei der Transplantation wird das kranke Herz durch ein gesundes Spenderherz ersetzt. Es kann mehrere Monate oder sogar Jahre dauern, bis ein geeignetes Spenderherz gefunden ist. Denn die Gewebemerkmale des Empfängers oder der Empfängerin müssen denen des Spenders oder der Spenderin möglichst genau entsprechen. Durch eine gute Übereinstimmung verbessern sich die Chancen entscheidend, dass der Körper des Empfängers oder der Empfängerin das Spenderherz annimmt.